Verbände

In Deutschland gibt es drei Verbände, den Deutschen Schützenbund(DSB), den Deutschen Feldbogen Sportverband (DFBV) und den Deutschen Bogensport Verband (DBSV).

 International ist der DSB in der World Archery (WA) vertreten.

 

Der DFBV ist hingegen der deutsche Repräsentant in der International Field Archery Association (IFAA). 

Der DBSV ist ein nationaler Verband nur für Bogenschützen.

Die Verbände unterscheiden sich im angebotenen Sportprogramm und gelegentlich in den Stilarten des Bogenschießens. Hier sind die Regeln des jeweiligen Dachverbandes maßgeblich. Jedoch können

in freien Turnieren auch Bogenschützen anderer Verbände als Gastschützen an den Start gehen. Die Bogenschützen des Schützenverein Schnaitheim sind in allen drei Verbänden vertreten.

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Meisterschaften und Turniere

Die einzelnen Verbände tragen im Sinne ihres jeweiligen Sportprogramms im Laufe des Sportjahres Meisterschaften oder Ligawettkämpfe aus. Über Vereins-, Kreis-, Bezirks- und Landesmeisterschaft können die Bogenschützen sich bis zur Deutschen Meisterschaft qualifizieren. Das Erreichen einer variablen Qualifikationsringzahl ermöglicht die Teilnahme an der nächst höheren Meisterschaften. Wobei die Anzahl der Startplätze über die Höhe der Qualifikationsringzahl entscheidet.

Neben den Meisterschaften gibt es im Laufe des Jahres zahlreiche Turniere. In aller Regel sind engagierte Vereine die Ausrichter. Turniere werden meist nach den Regeln eines Dachverbandes ausgetragen. Es gibt Hallenturniere, Turniere auf festen Bogenplätzen sowie Feld-, Wald- und 3D Turniere.

In der Halle wird auf fest definierte Entfernung geschossen. Diese sind je nach Verband unterschiedlich. Z.B. beim DSB 18 m. Schülern und Jugend schießen auf eine 60 cm Auflage. Ab Schützenklasse sind auf einer Scheibe vier 40 cm große Auflagen angebracht. Oben die Scheiben A und B unten C und D. Es treten jeweils abwechselnd die Schützen A/B und C/D an die Schießlinie und schießen drei Pfeile auf ihre Auflage.

Beim schießen in der Halle ist Nervenstärke gefragt. Im direkten Duell liegt der Reiz des schießens. Das fehlen jeglicher Witterungseinflüsse und die kurze Distanz setzt eine optimale Abstimmung des Materials voraus. Das können des Schützens ist mehr als anderswo ausschlaggebend über Erfolg und Misserfolg.


Als Outdoor wird das Schießen auf Sportplätzen im Freien verstanden. Wie in der Halle schießt man auf festgelegte Distanzen. Beim DSB schießen Blankbogenschützen auf 80 cm große Auflagen mit einer Entfernung von 40 m. Vier Schützen schießen dabei je 6 Passe a 6 Pfeile auf eine Auflage. In der Regel werden zwei Durchgänge geschossen. Der Schießablauf ist dem der Halle angepasst.

Beim DBSV wird eine große FITA geschossen. Dieses bedeutet vier Durchgänge mit jeweils 36 Pfeile. Dabei wird nach jedem Durchgang die Entfernung verändert. So wird zuerst auf eine Auflage von 122 cm 6 x 6 Pfeile mit einer Entfernung von 50 m und 40 m und danach auf eine Auflage von 80 cm mit den Entfernungen 30 m und 20 m geschossen. Bei 30 m und 20 m werden durch das engere Trefferbild aus Rücksicht auf die Pfeile 12 Passe a 3 Pfeile geschossen. Bei größeren Turnieren finden die Wettkämpfe an zwei aufeinander folgenden Tagen statt.

Feldbogenschießen ist das anspruchvollste Schießen für den Blankbogen. In einem Geländeparcours werden 24 unterschiedlich große schwarze Auflagen mit gelber Mitte aufgestellt. Es werden jeweils drei Pfeile geschossen. Bei 12 Auflagen ist die Entfernung bekannt. Die anderen 12 sind mit unbekannter Entfernungen aus gepflogt. Es werden gelbe, blaue und rote Pflöge verwendet. Die Blankbogenschützen schießen vom blauen Pflog. Entfernungen ändern sich von 5 m bis 50 m. Unterschiedliche Lichtverhältnisse, Bergauf- und Bergabschüsse erschweren zusätzlich den Wettkampf. Hier ist neben der Konzentration, der richtigen Einschätzung der Entfernung auch eine gehörige Menge Kondition gefragt. Je nach Schwierigkeit des Geländes und der unvermeidlichen Witterungseinflüsse kann ein Feldbogenschießen bis zu 6 Stunden in Anspruch nehmen. Die Bogenschützen gehen den Parcours in Gruppen bis zu 4 Schützen ab. Wettkampfrichter überwachen die Einhaltung der Regeln.

Stilarten für den Blankbogen

Stringwalking

 

Die am meisten benutzte Methode die Bogensehne zu greifen. Beim Stringwalking wird mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger unter dem Pfeil gegriffen. Nach Entfernung zum Ziel wird dieser Untergriff variiert. Je näher die Entfernung umso tiefer ist der Untergriff. Der Untergriff wandert auf der Sehne und daraus ergibt sich der englische Begriff: „Stingwalking“. Wie weit untergegriffen werden muss, richtet sich nach den Entfernungen, der Bogenlänge, Zuglast, Auszugslänge, u.s.w. Während die Bogenhand den Bogen hält, zieht die Zughand die Sehne. Charakteristisch für das Stringwalking ist, dass der Schütze auf allen Entfernungen mit der Zughand immer denselben Ankerpunkt im Gesicht verwendet. Dieser ist je nach Schützen unterschiedlich. Bei einem ist der Ankerpunkt der Unterkiefer, die einem anderen das Jochbein. So hat jeder Blankbogenschütze seinen eigenen Anker. Damit bietet sich dem Blankbogenschützen die Möglichkeit trotz fehlender Zielvorrichtungen sehr genau zu treffen.

 

Facewalking

 

Einige Blankbogenschützen verwenden immer den selben Griff an der Sehne und ankern je nach der zu schießenden Entfernung an unterschiedlichen Punkten im Gesicht. Bei kurzen Entfernungen wird beispielsweise auf der Höhe des Jochbeines, auf mittleren Entfernungen am Mundwinkel geankert und bei weiter Entfernung z.B. unter dem Kieferknochen. Der Ankerpunkt „wandert“ also im Gesicht und daher ergibt sich der englische Begriff des „Facewalking“. Im Vergleich zum Stingwalking wird beim Facewalking immer gleich gegriffen, aber unterschiedlich geankert.